eufel,
glücklicher
Die Klugheit, die ich schon als Knirps zeigte, erschreckte mich;
es war die Klugheit eines <Wilden>, die der des zivilisierten Menschen
überlegen ist, weil sie sich den Erfordernissen der Umstände anpaßt. Es Ist
eine Lebensklugheit, auch wenn das Leben scheinbar an ihnen vorbeigegangen
ist. Ich hatte fast das Gefühl, in eine Existenzphase hineingeschleudert worden
zu sein, die für die übrige Menschheit noch nicht ihren vollen Rhythmus erreicht
hatte. Ich war gezwungen, auf der Stelle zu treten, wenn ich bei den anderen
bleiben und nicht in eine andere Existenzphase abgeschoben werden wollte. Andererseits
war ich in vieler Hinsicht den Menschen, die mich umgaben, unterlegen. Es war,
als sei ich nicht völlig geläutert aus den Höllenfeuern hervorgegangen. Ich
hatte noch einen Schwanz und zwei Hörner, und wenn meine Leidenschaften geweckt
waren, atmete ich vernichtendes schwefliges Gift aus. Man nannte mich immer
einen <glücklichen Teufel>. Das Gute, das mir widerfuhr, nannte man <Glück>,
und das Schlechte wurde stets als Folge meiner Unzulänglichkeiten angesehen.
Vielmehr: als Frucht meiner Blindheit. Selten witterte jemand das Böse in mir!
Ich war in dieser Beziehung so geschickt wie der Teufel selber. Aber daß ich
häufig blind war, konnte jeder sehen. Und in solchen Augenblicken ließ man mich
allein, mied man mich wie den Teufel selber. Dann wandte ich der Welt den Rük-ken
und kehrte - freiwillig - zur Hölle zurück. Dieses Kommen und Gehen ist für
mich ebenso wirklich, ja, wirklicher als alles, was in der Zwischenzeit geschah.
Die Freunde, die mich zu kennen glauben, wissen von mir nichts, weil mein wahres
Ich sich unzählige Male wandelte. Weder die Menschen, die mir dankten, noch
jene, die mir fluchten, wußten je, mit wem sie es zu tun hatten. - (wendek)
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