elefonanlage
Eine der engagierteren Telefonistinnen, die den Such-Roman am Vortag
noch in sich bewegte, rief am folgenden Mittag im OKW an (unzulässig, da sie
nur Anforderungen auf Telefonverbindungen entgegennehmen, von sich aus aber
weder Verbindungen aufnehmen noch recherchieren durfte), teilte mit, daß eine
bestimmte Telefonleitung, die nicht über die zerstörte
Vermittlungszentrale in der Hauptpost, sondern über das Luft-Gau-Kommando Dessau
geschaltet war, in die Verteidigungszentrale der Stadt im Rathauskeller führe.
Die telefonische Kontaktmessung ergab, daß die Leitung bis zum Empfänger hin
in Ordnung war. Es nahm aber dort niemand ab. Danke verbindlichst, sagte der
Oberst. Versuchen Sie es ständig.
Beide Menschen hatten nicht vor Augen, daß die technisch intakte Anlage,
von der Teilzerstörung dieses Kellers um 11.38 Uhr, 8. April, nicht mitbetroffen,
unter einem 12 Meter hohen Schutthaufen lag, der beträchtliche Hitzegrade abstrahlte.
Es war darunter ein Schrottwert von intakter Technik vergraben. Im Umkreis mehrerer
Kilometer kein Lebewesen, das reden konnte, weder Mäuse noch Ratten. Lediglich
das Technische, hier: gehäuftes Telefongerät, gab Rückzeichen, wenn es von Magdeburg,
Oschersleben oder Quedlinburg mit Prüfgerät elektrisch kontaktiert wurde. Eine
Art Schatz. - (klu)
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