Straßenschlacht   »Hier ist es bei den Krawallen so heiß hergegangen, daß ich mein Café schließen mußte. Die streikenden Arbeiter haben gesagt, alle müßten gleichberechtigt sein, und es dürfte keinen Zaren mehr geben. Als ich fragte, ob ich den Zaren stürzen sollte, erwiderten sie: >Du bist auch ein Bourgeois, du saugst uns das Blut aus.< Ja, so haben sie mit mir geredet. Jemand mußte ihnen eine... wie heißt das doch gleich... eine Proklamation vorlesen, weil sie nicht lesen können. Wenn solche Dokumente bei jemandem gefunden werden, wird er nach Sibirien verbannt. Als die Nachricht verbreitet wurde, daß der Zar nachgeben wolle, sind sie zum Rathaus marschiert, wo sie mit Schüssen empfangen wurden. Sie sind umgefallen wie Fliegen. Die Kosaken sind in die Menge hineingeritten und haben mit ihren Säbeln Köpfe gespalten. Die jungen Rowdys, die Diebe, die Hehler, die Zuhälter haben sich eingemischt, und es wurde eine regelrechte Straßenschlacht. Dann haben sich die streikenden Arbeiter ins Getümmel gestürzt und die Huren verprügelt. Eine Puffmutter wurde zusammengeschlagen.«   - Issac Bashevis Singer: Max, der Schlawiner. Berlin 2011
 

Straße Schlacht

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