trandschönheit   Nadja lag ausgestreckt mittendrin, in einem schwarzen Badeanzug und voller kleiner Härchen, die schwarz waren wie die vom Teufel selbst und sich schweißtriefend unter ihren Achseln kräuselten. Auch ihre Haare waren pechschwarz, ebenso ihre Augen, aus denen sie giftende Blicke verschoß.

Sie war so um die vierzig, schön dick, hatte tolle Titten und so feiste Schenkel, daß sie sich an den glänzenden, prallen Fettwülsten in viele, viele Falten legten, als wären sie aufgepumpt. Sie war auf hundertachtzig, weil sie es satt hatte, in diesem Rummel unter lauter Verrückten rumzuliegen, zumal es für sie sowieso nicht in Frage kam, im Meer zu baden: schließlich hatte sie schon morgens, im Badehaus am Mattonato, in der Wanne von Sora Anita gebadet. Riccetto, Alvaro und Rocco waren noch nicht mal ganze zehn Minuten da, da hätte sie sich am liebsten schon wieder auf und davon gemacht.

»Was is 'n, Nadja, kribbelt dir etwa der Arsch?« fragte Alvaro betont ruhig, als er merkte, daß sie kochte. Da platzte sie los: »Nun gehnwer doch schon. Bringwer 's hinter uns, 'ne schnelle Nummer und dann Gut Nacht Marie! Auf was warten-wer hier eigentlich noch, willste mir das mal erklären?«

»Mannomann, hast du's eilig«, sagte Rocco. Sie zog eine beleidigte Flappe und schoß herum wie eine Viper, die Mundwinkel heruntergezogen und die Augen wutblitzende Kieselsteine, grau wie bei Herzkranken: »Willste 'n nun endlich einschwemm'?« sagte sie und sah Alvaro wutschnaubend an. — »Wieso 'n nich?« sagte Alvaro. — »Dann los, gehnwer, woraut wartestde 'n noch?« stieß sie wild aus ihrem roten Mund hervor, der aussah wie ein Spalt zur Hölle. Alvaro sah sie immer noch belustigt an, seine Augen blitzten vor gutmütiger Ironie: »Ich glaub fast, heut haste noch kein' gehabt«, sagte er und machte ine Geste, als würde er etwas zwischen den Handballen formen. »Ganz geil kommste mir vor!« fügte er noch vergnügt hinzu.

»Ach, verreck doch im Dreck«, zischte sie voller Wut, schlimmer als ein Fleischschlepper vom Schlachthof.

»Jetz kriegste ja gleich dein Vergnügen«, sagte Rocco gönnerhaft, ganz wie Alvaro. »Wir ham hier nämlich so 'n paar Knethölzer an uns!«

»Sogar Riccetto, verstehste?« sagte Alvaro, »auch wenner noch wie 'n Milchbart aussieht. Aber wart nur ab, wie der auflädt, wart nur ab!«   - (rag)

Strandschönheit (2)

- Harpo Marx (mit Maxi Baer)

 

Schönheit Strandleben

 

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