Après l'amour
Gleich nach dem Vögeln ist Liebe der bessere Stil. Die
Tierhaut entspannt sich, das Herz fängt sich ein. Flacher
Atem bläst Schweiß aus den Schlüsselbeinmulden.
Auf der Zunge zergangen, löschen Spermien den Durst Auf
den Nachwuchs. Die Achselhöhlen,
den müden Bauch, Alles holt sich der Schlaf. Wie nach zuviel
Theologie Kehren die Laken
sich um. Altes Dunkel am Rand, Neue Ränder im Dunkel. Die
Kniekehlen zwitschern Zweistimmig stimmlos ihr Post-Coital,
ein Rondeau. Eben noch naß, richten die Härchen wie Fühler
sich auf. Betäubt, summa summarum gestillt, hört dieser
Schmerz Des Lebendigseins bis zur Erschöpfung auf wehzutun.
Zurück in der Zeit, sind die Körper an keinem Ziel. Gleich
nach der Liebe ist Vögeln der bessere Stil.
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