Smaragd   Der Smaragd entsteht in der Morgenfrühe, beim Aufgange der Sonne, wenn sie mit Macht in ihren Kreislauf einsetzt... Da stehen das Grün der Erde und die Pflanzen in größter Kraft, weil dann die Luft noch kalt, die Sonne aber heiß ist; zu dieser Zeit saugen die Kräuter das Grün so gierig in sich, wie ein Lamm die Milch. Die Hitze des Tages reicht kaum hin, dies Grün zu kochen und zu nähren, so daß die Pflanzen Früchte bringen können. - Und deshalb ist der Smaragd ein starkes Mittel gegen alle Schwächen und Krankheiten der Menschen, weil ihn die Sonne zubereitet, und weil sein ganzer Stoff aus dem Grün der Luft ist. Wer also am Herzen, am Magen oder an der Seite Schmerzen hat, trage einen Smaragd bei sich, damit durch ihn das Fleisch seines Körpers Wärme bekomme, und er wird sich wohler fühlen. Und wenn ihn diese Krankheiten so überschwemmen, daß er sich vor deren Ansturm kaum halten kann, dann nehme man den Smaragd alsbald in den Mund, so daß er vom Speichel naß wird. Den vom Steine erwärmten Speichel ziehe man oft ein und werfe ihn wieder aus, dann werden die heftigen Anfälle dieser Krankheiten ohne ailen Zweifel bald verschwinden.

Ist jemand infolge der hinfallenden Krankheit zu Boden gestürzt, so stecke man in den Mund des Daliegenden einen Smaragd, und der Geist des Kranken wird wieder aufleben. Hat er sich dann wieder erhoben und den Stein aus seinem Munde genommen, dann blicke er ihn aufmerksam an und spreche: »Wie der Geist des Herrn den Erdkreis erfüllt hat, so erfülle er das Haus meines Körpers mit seiner Gnade, so daß es nie mehr erschüttert werden kann.« So mache er es am Morgen der folgenen neun Tage, und er wird geheilt werden. Diesen Stein muß er aber immer bei sich haben, ihn täglich frühmorgens anschauen und, während er ihn anblickt, diese Worte sprechen, und dann wird er geheilt werden.

Leidet jemand an starken Kopfschmerzen, so halte er den Smaragd an seinen Mund und erwärme ihn mit seinem Hauche, so daß er davon feucht wird. Damit mache er einen Strich über die Schläfen und die Stirne, nehme dann den Stein in den Mund und behalte ihn eine kurze Stunde darin, und er wird sich besser fühlen.

Wer sehr viel schlechte Säfte und Speichel in sich hat, mache guten Wein warm, lege ein Leinentuch über ein Gefäß und darauf den Smaragd. Den warmen Wein gieße man über den Stein, so daß der Wein durch das Tuch gehe. Man setze das lange fort, wie jemand, der ein Purgiermittel herstellt, und dann trinke man oft von diesem Weine und esse Bohnenmehl dazu. Das reinigt das Gehirn und mindert die bösen Säfte und den Speichel.

Wird jemand von Würmern gebissen, so lege man auf die Wunde ein Leinentuch und binde einen Smaragd und andere kleine Tuchstücke darauf, wie jemand, der Vorbereitungen zum Brennen trifft. Dies soll den Stein erwärmen. Drei Tage lang setze man dies fort, und die Würmer werden sterben.   - (bin)

 

Edelstein

 

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