elbstzensur  Nach einer Stunde habe ich zwei Sätze geschrieben. Mühsam geht das. Ich suche ein Wort, das Wort, das treffende, einzige.  Um es zu verwerfen, sobald ich es gefunden habe, es auszutauschen gegen seine mildere Variante, nicht zu milde, die nächstliegende Nuance, aber druckbar. Nichtdruckbares wird nicht zu Ende gedacht. Es ist nur ein kurzer Weg von undruckbar zu undenkbar, sobald man sich darauf eingelassen hat, die Wirklichkeit an diesem Maß zu messen; dazwischen liegt nur unaussprechlich. Ich habe mir fast schon abgewöhnt, öffentlich über Alternativen zu reden, Gedanken auszusprechen, deren Undruckbarkeit ich ermessen kann.  Wozu auch? Ich weiß vorher, was man mir antworten würde, und es hängt mir zum Halse raus. - Monika Maron, Flugasche. Nach (enc)
 
 

Zensur

 

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