Scheune  Mrs. Cuthbertson ging langsam durch das Gras, vermied dabei den Schlackenweg, und näherte sich der Scheune. Sie sah niemand in der Nähe, also ging sie weiter und lauschte. Sie meinte Stimmen in der Scheune zu hören, aber sie mochte sich anstrengen, wie sie wollte, sie konnte nicht ausmachen, was sie sagten.

Und damit schritt sie kühn auf die großen Türen zu und, da sie eine kräftige Frau war, zog sie eine davon auf und ging hinein. Die Männer lagen im Heu. Sie blickte hin, fühlte, wie sich ihr der Magen umdrehte, dann ließ sie ihrer Zunge freien Lauf. Den Besucher wies sie sofort von der Farm. Er lachte und ging an ihr vorbei aus der Tür, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber mit Manuel war es anders.

Nachdem er seine Kleider in Ordnung gebracht hatte, setzte er sich ins Heu, wo er war, und heulte wie ein Kind. Dann stand er auf, ging zu ihr und bettelte sie, ihn nicht fortzuschicken. Ihr tat der Junge leid, und nach ein paar heftigen Worten hieß sie ihn hinauf in sein Zimmer gehen, um seine Sachen zu packen.   - William Carlos Williams, Der Sohn des Matrosen, nach (messer)

Scheune (2) Es war eine saubere, geräumige Scheune mit einem hohen Strohhaufen in der einen Ecke. Hier war ein Nachtquartier, das nicht zu verachten war. Pat wühlte sich ins Stroh und war bald eingeschlafen. Er konnte noch nicht lange geschafen haben, als er von dem Geräusch von Füßen geweckt wurde. Vorsichtig schaute er durch eine Öffnung in dem Stroh, das ihn bedeckte. Er sah vier riesige große Männer hereinkommen. Sie zerrten hinter sich eine Leiche her, die sie roh auf den Boden warfen.

Dann zündeten sie ein Feuer mitten in der Scheune an, befestigten die Leiche an einem Seil und hängten sie an einem der Deckenbalken auf. Es schien so, als sollte der Tote von allen Seiten geröstet werden, denn einer der vier stand am Feuer und stieß die Leiche immer wieder an, damit sie sich drehte.

»Komm du doch mal«, sagte er nach einer Weile zu dem größten unter den vier, »ich bin's leid. Jetzt kannst du dich ja mal um ihn kümmern.«

»Eh, warum ich denn ...", erwiderte der große Mann. »Da steckt doch dieser Pat Diver unter dem Stroh, warum nehmen wir ihn nicht mal ran dazu?«

Unter großem Lärmen riefen die vier den armen Pat, der, als er sah, daß es keinen Ausweg gab, sich sagte, es sei doch klüger hervorzu-kriechen, solange er noch gebeten wurde.

»Also Pat«, sagten sie, »du hältst die Leiche da in Bewegung, aber wenn du sie verbrennen läßt, knüpfen wir dich dort auf und rösten dich auch mal ein wenig.«

Pat standen die Haare zu Berge, und kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn, aber was blieb ihm anderes übrig, als sich dieser fürchterlichen Arbeit zu unterziehen.

Als sie sahen, daß er eifrig bei der Sache war, gingen die riesigen Männer fort. Bald jedoch schlugen die Flammen so hoch, daß sie das Seil versengten und die Leiche schlug mit einem dumpfen Geräusch am Boden auf. Funken und Asche flogen herum, denn der Kopf war direkt in die Glut gefallen. Mit einem Aufschrei entwich der Wächter durch die Scheunentür und rannte draußen um sein Leben.  - (anders)

Scheune (3)

- N.N.

 

Landwirtschaft

 

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