cheintür
Nacht für Nacht lösche ich das Licht und versinke in einem Steinquader unter
der Erde. Um mich herum Scheintüren. Nicht für die Grabräuber, sondern für meine
Seele. Die Seele kriecht aus meinem Körper und sitzt
nachdenklich auf dem Bettrand und blickt zu den Türen und denkt sich einen Fluchtweg
hinauf in die befreite und jahrhundertlose Zeit, in der die Dattelbäume und
Feigen im klarblauen Sonnenlicht verharren und der Wind leicht über die freien
Schultern meiner Begleiterinnen weht. Die Seele aber ist zu schlau, auf eine
der Türen zuzugehen. Sie sitzt einfach nur am Bettrand, jede Nacht aufs Neue.
Und irgendwann dann nicht mehr. - (raf)
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