Salon, altfranzösischer  Die Soldaten hatten kaum mit ihrem nutzlosen Poltern begonnen, als die beiden Leichen ihrer frisch getöteten Kameraden vom ersten Stockwerk auf sie herabgeworfen wurden. Im gleichen Augenblick erschien die furchterregende Schnauze von Léonard am Fenster.

»Hier habt Ihr das Aas!«, brüllte er. »Ich habe dreißig davon in meinem Brunnen. Geht zu Eurem General und richtet ihm aus, dass ich ein Zuhälter bin und dass er mich am ... lecken kann!«

Dieses Haus, das von nur zwei Männern und vier Frauen, davon einer Sterbenden, verteidigt wurde, musste belagert werden. Und diese Belagerung wurde zu einem denkwürdigen Epos!

Der ehemalige Freischärler hatte die Waffen seiner Opfer sorgfältig aufbewahrt, vor allem die Revolver, mit ziemlich vielen Patronen, und die Schüsse, die die Belagerten beider Geschlechter in die Menge der Angreifer abfeuerten, trafen wunderbar.

Man musste eine Kanone holen, um das so genannte Freudenhaus aufzubrechen - eine wundersame Sache, die man noch nie erlebt hatte und die man bis ans Ende der Zeiten auch nie wieder erleben wird.

Und als die seltsame Festung, die von zwei Regimentern von mehreren Seiten zugleich angegriffen wurde, im Kugelregen zerstückelt und niedergebrannt wurde, kein Dach und keine Fenster mehr hatte, ja sogar einzustürzen drohte, sich endlich nicht mehr wehrte - da fanden die Preußen, die vielleicht sechzig Mann verloren hatten und danach lechzten, mindestens einen lebendig gefangenen Rebell zu erschießen, in der Asche und den Trümmern nur noch die verstümmelten Leichen dieser heroischen Verteidiger eines der letzten Salons des alten Frankreichs.    - Léon Bloy, Blutschweiß. Berlin 2011 (zuerst 1893)

Salon Frankreich

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