reistreiber Fast
jedes Wochenende, erzählt Luigi Malerba, kam Wilcock
ihn besuchen, immer begleitet von seinen beiden großen Hirtenhunden. Er hatte
sich nämlich mit einem Schäfer aus der Umgebung zusammengetan und besaß nun
Weideland sowie eine Schafherde. Hieraus war ihm ein großes Problem entstanden,
von dem er dennoch, so Malerba, mit der gleichen ironischen Distanz berichtete,
die auch seine strengen literarischen Urteile milderte. Da ihm die Preise, die
für Schafwolle gezahlt wurden, zu niedrig erschienen, lagerte er die Wolle in
einem der beiden Häuser, die er besaß. Von Jahr zu Jahr, mit jeder Schur der
Schafe, war dieser Wollberg gewachsen, ein Haus war bereits bis zur Decke gefüllt,
und es ließ sich absehen, daß die Wolle bald auch in das Haus eindringen
würde, in dem er wohnte.
- Luigi Malerba, nach: Anette Kopetzky, Nachwort zu: J. Rodolfo
Wilcock, Das Stereoskop der Einzelgänger.
Freiburg 1995 (zuerst 1972)
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