ovember, erster   Houngan C. feiert die Totengötter am ersten November. Es beginnt mit Opfern für den Baron Journaille. Houngan C. - weissgepudert mit Sonnenbrille, in Frack und Zylinder - schneidet einem Bock die Hoden ab und steckt sie sich als eine schwarze Zunge in den Mund.

Er berührt mit den Hoden des Bockes die Lippen der Gläubigen. Sie fallen sofort, mit dem Ausdruck des Ekels auf dem Gesicht, in Trance.

Houngan C. verteilt Häppchen an die Gemeinde - ein scharfes Gemisch aus Fisch und Mehl und Gemüsen.

Die Bauern singen von Zozo und Coco und fassen sich an den Schlitz.

Guédé Nibo wird angesungen und die Schwulen. Wenn wir beiden Weissen nicht da wären, würden die Bauern die Schlitze sicher nicht nur anfassen, sondern öffnen und allerlei Burleskes für die Toten veranstalten.

In Trance wälzen sich die Frauen durcheinander.

Der Bock wird zerlegt; die Organe dekoriert der Schlächtermeister wie Blüten.

Eine alte Frau beginnt mit einem etwa elfjährigen Mädchen zu tanzen.

Die Alte verwandelt sich in einen Totengott.

Sie streichelt das Mädchen.

Sie massiert dem Mädchen die Knie.

Sie wäscht das Mädchen mit Kräuterwasser ab.

Das Mädchen fällt in seine erste Trance.

Der fürchterliche Guélé Zoreille - der Totengott Ohr - steigt ihr in den Kopf.

Er ist ein Mörder, Zerfetzer, Unheilanrichter und das Mädchen muss ihm nun das ganze Leben bei seinen Untaten helfen.

Aber Dieusifort hat aufgepasst.

Er nimmt das Mädchen her, spricht Zauberformeln und zwingt den Guédé' Zoreille wieder aus der Kiemen heraus.

Auf der Strasse wird ein Sarg vorbeigetragen.

Wir glauben, es handle sich um einen neuen Jokus für die Totengötter und folgen in die nächste Siedlung. Da wird der Sarg für einen Verstorbenen erwartet. Die Verwandten spielen vor dem Trauerhaus Karten - der Tote muss bei guter Laune gehalten werden. Man führt uns in eine Kammer.

Ein starrer, dürrer, kleiner Greis - vielleicht ist er verhungert. Über seinem Gesicht Hegt ein weisses, frischgeplättetes Taschentuch. An den Füssen hängen zwei frische, weisse Socken.

Bei Houngan C. rast die Alte, die dem Mädchen den Totengott Gued6 Zoreille eingekitzelt hat, mit einer Machete durch das Heiligtum.

Houngan C. läuft in kurzer Hose und Unterhemd hinter ihr her. Er knallt ihr ein paar, prustet ihr Rum ins Gesicht, brüllt die Besessene an.

Die Alte hat von den Opfergaben genascht. Der Baron des Zeitungswesens hat sie zur Strafe besessen.

 - Sie hätte sterben können!    - (xan)