Mazeration   Der Fabrikant wohnte in einem Hinterraum der Werkstatt, in den man ihm einen Waschtisch, ein Bett und eine Kommode sowie Tisch und Stuhl gestellt hatte. In der Mitte des Zimmers, und damit den größten Raum einnehmend, befand sich ein großer Bottich, in dem der Präparator eine ganze Kuh eingelegt hatte. Der Lehrmeister des Fabrikanten war Anhänger der Mazeration, bei der die Weichteile auf möglichst natürlichem Wege durch Fäulnis von den Knochen gelöst werden. Muskelfleisch etwa mit Skalpell und Schere zu entfernen, galt in seinem Hause als grober Verstoß gegen das Handwerk. Ließ es sich nicht vermeiden, durften gegen Ende einer Bearbeitung mitunter letzte in Sodawasser aufgebrühte Muskelteile unter Benutzung eines kleinen Metallspatels weggeschabt werden. Die Mazeration besaß zudem den Vorteil, dass sich gleichzeitig und wie von selbst eine Zucht von Strudel-, Schnur-, Band-, Saug- und Fadenwürmern bildete.   - (raf)
 

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