Bei einer Gasterei ließ er sich von guten Gesellen überreden, diese Ergötzlichkeit
ihnen noch einmal zu guter Letzt zu zeigen. Nun wollte, wie leicht zu erachten,
niemand gern seinen Kopf dazu leihen; letztlich ließ sich der Hausknecht dazu
brauchen, doch mit dem gewissen Geding, daß ihm sein Kopf wieder festgemacht
würde. Nun hieb ihm der Edelrnann den Kopf ab, aber das Wiederaufsetzen wollte
nicht gehen. Da sprach er zu den Gästen: »Es ist einer unter euch, der mich
verhindert, den will ich vermahnt haben und gewarnt, daß er es nicht tue.« Da
versuchte er‘s abermal, konnte aber nichts ausrichten. Da vermahnte und dräute
er zum andernmal, ihn unverhindert zu lassen. Da das auch nicht half und er
beim drittenmal den Kopf nicht wieder aufsetzen konnte, ließ er auf dem Tisch
eine Lilie wachsen, der hieb er das Haupt und die Blume oben ab. Alsbald fiel
einer von den Gästen hinter sich von der Bank und war ihm der Kopf ab. Nun setzte
er dem Hausknecht den seinen wieder auf und floh aus dem Lande, bis die Sache
vertragen ward und er Verzeihung erhielt. - (
sag
)
Lilien (2)
Lilien in meinem Gehirn die Lilien stürmen mein Gehirn dein blauer Pullover du bist hier, und doch bin ich es ist nie geschehen jetzt nehme ich wir setzen uns rein |
- Charles Bukowski, nach: Acid. Neue amerikanische Szene.
Hg. R.D. Brinkmann & R.R. Rygulla. Frankfurt am Main 1981 (zuerst 1969)
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