angweiler
Uninteressante Gegenstände gibt es auf der Erde nicht; nur uninteressierte
Menschen kann es geben. Nichts tut mehr not, als eine Lanze für die Langweiler
zu brechen. Als Byron die Menschheit in Langweiler und Gelangweilte unterteilte,
versäumte er zu bemerken, daß die höheren Eigenschaften ausschließlich den Langweilern
zukommen, die niederen hingegen den Gelangweilten, zu denen er selbst sich zählte.
Der Langweiler mit seiner strahlenden Begeisterung, seinem feierlichen Frohsinn
kann sich in gewissem Sinne als Mensch mit poetischer Phantasie erweisen. Der
Gelangweilte erweist sich mit Sicherheit als ein prosaischer
Mensch.
- Gilbert Keith Chesterton, Ketzer. Eine Verteidigung der Orthodoxie gegen ihre
Verächter. Frankfurt am Main 2004 (it 3023, zuerst 1905)