uchenschneiden Alice hatte sich mit
der großen Platte im Schoß an das Ufer eines nahen Baches gesetzt und
hantierte eifrig mit dem Messer. »Ich habe sehr viel Ärger damit!« sagte
sie als Antwort auf die Bemerkung des Löwen (daß man sie >das
Fabelwesen< nannte, daran hatte sie sich schon langsam gewöhnt). »Nun
habe ich schon mehrere Stücke abgeschnitten, aber jedesmal wachsen sie
wieder zusammen!«
»Du kannst
eben mit Spiegel-Kuchen
nicht umgehen«, unterwies sie das Einhorn. »Man muß ihn
zuerst herumreichen und dann aufschneiden.«
Das klang unsinnig, aber trotzdem stand Alice sehr folgsam auf; und als sie die Platte herumreichte, teilte sich der Kuchen
von selbst in drei Stücke. »jetzt kannst du ihn aufschneiden«, sagte der Löwe, als sie mit dem leeren Teller zu ihrem Platz
zurückkehrte.
»Halt, das ist ungerecht!« rief das Einhorn, während Alice noch mit dem Messer in der Hand dasaß und sich überlegte, wie sie
das anstellen sollte. »Das Fabelwesen hat dem Löwen doppelt soviel gegeben wie mir!«
»Wenigstens hat sie sich seiher nichts genommen«, sagte der Löwe. »Du magst wohl Mandelkuchen nicht, Fabelwesen?« - Lewis Carroll, Alice hinter den Spiegeln. Frankfurt am Main 1974 (zuerst 1872)
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