lamotten-Nuß  „Ich streichel nicht gern die rohen bloßgelegten Nerven einer Kuh": - das bezeichnet meine generelle Einstellung, und ich vermag immer noch über die Kleidungskulisse, hochgekrempelte Cordhose, die langen Stiefel sehen lassen, zeigen, durchsichtiges Hemd, ohne BH, einen Seidenschal um den schmalen Boutiquen-Körper geschlungen, spitze Knie, alles von Schwülen-Ästhetik verseucht, von Schwülen-Geschmack zerrüttet, von Wirtschaftswunder-Westdeutschland verrottet, lange Haare, rippiger Körper, kein Arsch, keine Titten, diese ganze Zerstückelung, die ich vor mir habe, wenn ich ein westdeutsches Mädchen oder eine westdeutsche Frau sehe, ich vermag immer noch über diesen Klamottenanzug hindurchzusehen und schaue auch kalt hindurch, und was kommt denn heraus, wenn man durch Nicht-Beachtung des Aufzugs so einer Nuß sie entkleidet? Fotokörper? Nichts Griffiges, nicht einmal ein Schnurren, nur Ansprüche - ich habe es oft genug erlebt. Auch das widert mich nur noch an. Ich kann es bei keiner Frau, keinem Mädchen mehr ertragen. Es wäre besser, sie gingen gewöhnlich, es wäre besser, sie würfen die ganze Schrott-Ausstattung weg. Es wäre besser, sie seien wie sie sind, und nicht dieser Schnittmusterbogen. (Begreift z. B. so etwas Linda? Begreift sie es wirklich? Oft denke ich, sie sagt ja, aber begriffen, das ist etwas ganz anderes.)

Weißt Du was, Henning, diese Klamotten-Nüsse können mir gestohlen bleiben und je weniger ich davon sehe, desto ruhiger bin ich.  - (rom)

 

Frau Nuß

 

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