mplikatur, konversationelle H. P. Grice hat die Fülle der Maximen, die eingehalten sein wollen, wenn perlokutionäre Sprechakte gelingen sollen, benannt und unter einem Oberbegriff subsumiert: Man muß sich an das immer schon und irgendwie vorausgesetzte »Kooperationsprinzip« halten und dabei den Maximen der Wahrhaftigkeil, Relevanz, Klarheit und Knappheit möglichst die Treue halten.
Bekanntlich geschieht dies aber nicht immer, ja, überviele Indizien
sprechen dafür, daß solche idealen Sprechakte selten und parasitäre Sprechakte
die Regel sind. Kein Mensch spricht auch nur eine Viertelstunde lang wahrhaftig,
klar und knapp über Relevantes. Dennoch gelingen Sprechakte halbwegs. Warum?
Weil es so etwas wie eine »konversationelle Implikatur« gibt. Was schlicht heißt,
daß man in Gesprächen implizit etwas meint, voraussetzt, signalisiert, was man
nicht direkt artikuliert. Man kann zum Reispiel meinen, jemand solle doch bitte
das Fenster schließen, wenn man im Zugabteil sagt: »Es zieht.« - Jochen Hörisch,
Theorie-Apotheke. Frankfurt am Main 2004
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