H  etzjagd   Ich wirbelte Staub auf. Kinder liefen hinter mir her und rissen sich die Kleider kaputt. Von den Dächern fielen alte Männer und alte Frauen. Ich pfiff, ich stampfte, ich klapperte mit den Zähnen und rumste mit dem Eisenstab. Die Kinder mit den zerrissenen Kleidern setzten mir nach, konnten aber nicht mithalten und brachen sich in ihrer wilden Hast die dünnen Beine. Die alten Männer und alten Frauen sprangen um mich herum.

Ich stürmte vorwärts! Schmutzige rachitische Kinder, Scharen von Giftpilzen gleich, gerieten mir zwischen die Füße. Das Laufen fiel mir schwer. Ich stolperte alle naselang, und einmal wäre ich sogar fast in den weichen Brei der am Boden strampelnden alten Männer und alten Frauen gefallen. Ich machte einen Sprung, riß ein paar Giftpilzen den Kopf ab und trat einer dürren Alten auf den Bauch, die laut knackte und hauchte:
»Jetzt ist es aus.«

Aber unaufhaltsam lief ich weiter. Nun war unter meinen Füßen die glatte, saubere Straße. Einzelne Laternen beleuchteten meinen Weg. Ich lief zum Schwitzbad. Schon winkte sein freundliches Licht und drang mir der angenehme, wenn auch stickige Badedampf in Nase, Ohren und Mund. Ohne mich zu entkleiden, lief ich quer durch den Vorraum, dann an den Hähnen, Zubern und Pritschen vorbei, geradewegs auf die Liegebank zu.

Etwas Heißes und Weißes hüllte mich ein. Ich hörte einen schwachen, doch beharrlichen Laut. Ich lag, wie mir schien.
Da brachte eine kraftvolle Entspannung mein Herz zum Stehen.   - (charms)

 

Jagd 

 

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Treibjagd