autpflege »Sie haben Haare wie ein junges Madchen«, versuchte sich Fahrizio in einem Kompliment und drehte den Kopf zur Seite, um Giampaolo zuzuzwinkern.
»Zwei Teelöffel Hirseflocken zum Frühstück, wie ein Kanarienvogel. Das macht das Gefieder weich und glänzend, nicht wahr?« Die Cordellato strich sich mit der Hand über den kastanienbraunen Pony.
»Und Ihre Augen«, sagte Giampaolo, »wie soll ich sagen, dieses Licht... dieser Glanz.«
»Ein Tropfen Zitronensaft jeden Abend. Das brennt zwar sehr, ist aber unvergleichlich besser als alle Augentropfen. Das verengt die Blutgefäße, die Äderchen verschwinden, und das Weiße im Auge wird schneeweiß.«
»Aber Sie haben auch keine Tränensäcke unter den Augen, ich meine, keine Augenringe, keine Krähenfüße, nicht eine einzige Falte. Keine auf den Wangen, im ganzen Gesicht. Nicht einmal auf den Händen. Beim Gesicht kann man schwindeln, aber an der Haut der Hände erkennt man das Alter einer Frau sofort. Hier, auf dem Handrücken«, Fabrizio wagte es, mit seinem Daumen sanft über die durchschimmernden Adern der Cordellato zu streichen. »Wirklich, herzlichen Glückwunsch, Signora.«
»Na ja«, sagte die Cordellato triumphierend, »gegen Augenringe genügen Kamillenpackungen, das weiß nun wirklich jeder. Dazu kann man ruhig die gewöhnlichen Teebeutel verwenden, die gibt es in jedem Supermarkt und sie funktionieren ausgezeichnet. Aber im allgemeinen bleibt die Haut lange frisch und geschmeidig, wenn man Obst und Gemüse ißt, viel Obst und Gemüse. Frisches Obst und Gemüse sind ein wahrer Jungbrunnen.« Dann senkte die Cordellato den Blick und sagte beinahe flüsternd: »Um die Wahrheit zu sagen, für die Haut gibt es doch einen Trick. Es ist ein wenig peinlich, das ist mir klar, aber im Grunde ist es etwas ganz Natürliches, nichts, wofür man sich schämen müßte.« Es schien, als führe sie ein Selbstgespräch.
»Früher oder später mußte ich ja darauf zu sprechen kommen, ihr beide seid in Ordnung, da kann ich es auch gleich sagen.«
Fabrizio blickte verstohlen zu Giampaolo und sah, daß dieser dieselbe Frage dachte: Was sollte das heißen, die Cordellato mußte auf etwas zu sprechen kommen? Sie wurde doch nicht von ihnen verhört. Sie hatten sich bei ihrer dritten Verabredung auf die Minute genau im Hause Cordellato cingefunden, hatten präzise in dem Augenblick, als der Schatten der Sonnenuhr um sechzehn Uhr dreißig die Klingel mit dem Namensschild Cordellato streifte, auf den Knopf gedrückt, beide tadellos herausgeputzt und rasiert, um über den Mietvertrag zu sprechen. Fabrizio hatte sich sogar eine Krawatte ausgeliehen.
»Ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll«, sagte die Cordellato endlich. »Männlicher Saft.«
Der Vertrag - aufgesetzt, fotokopiert und gegengezeichnet - erwähnte die wesentliche Klausel mit keiner Silbe.
Frau (Fräulein) Cordellato wohnte ein Stockwerk über den beiden Studenten. Jeden Nachmittag gegen sechs, halb sieben rief sie kurz unten an. Giampaolo Devitis wußte, daß er zu Hause zu sein hatte, lief die Treppe hoch und wurde vom frömmelnden Lächeln der Cordellato empfangen. Signora Guglielmina erwartete ihn mit einem weißen Handtuchturban auf dem Kopf, einem blütenweißen Bademantel und Pantoffeln aus gebleichter Chenille. Sie überreichte ihm ein kleines Glas, das früher einmal eine Portion Magerjoghurt enthalten hatte. Dann führte sie ihn ins Badezimmer.
»Lassen Sie sich ruhig Zeit«, sagte sie. - Tiziano Scarpa, Von
der Not der Mieter, in: Italia fantastica! Berlin 1997 (WAT 280)
Hautpflege (2)
Alle die Verschlagenheiten, Kürten - seinerzeit in Düsseldorf - Kulturkreise hinten und vorn, Lächle, nimm duftende Seife, |
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benn
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Hautpflege (3)
Als sie eines Tages einen jungen Edelmann sah, der sehr weiße Hände hatte, fragte
sie ihn, wie er das machte; er antwortete lachend und scherzend, er riebe sie
mit Sperma, sooft er nur könne. »Da bin ich recht unglücklich gegen Euch«, sagte
sie, »denn seit mehr als sechzig Jahren schon wasche ich meine Scheide damit
(sie gebrauchte den derbsten Ausdruck), und sie ist noch genauso schwarz wie
am ersten Tag; und dabei wasche ich sie noch alle Tage.« -
(
brant
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