lasrübe
Schnell hab ich das Auge an der Ritze, und da sehe ich dir, die Beine
hoch in der Luft, zwei Nönnchen, fett und frisch, mit vier Schenkeln
weiß und rund und hübsch quabbelig wie Schlickermilch. Jede hielt in
der Hand ihre Glasrübe, und die eine hub an und sprach zur anderen:
»Was für ein Blödsinn, sich einzubilden, für unseren Appetit genügten
solche Schmutzdinger, die nicht küssen können, die keine Zunge haben
und keine Finger, um unsere Klaviatur damit zu bearbeiten! Und selbst,
wenn sie das alles hätten – ich bitte dich, da die Nachbildungen uns
schon solche Wonnen bereiten, wieviel würden wir erst von den
lebendigen haben! Ja, wir können wohl mit Recht von uns sagen ›Arme
Dinger!‹, wenn wir unsere ganze Jugend hindurch auf diese gläsernen
Notbehelfe angewiesen sind!« – »Weißt du was, Schwesterchen?«
antwortete die andere, »ich will dir einen Rat geben: komm mit mir!« –
»Und wohin gehst du?« fragte jene. »Ich? Sobald es Nacht ist, brenn ich
durch und geh mit einem jungen Mann nach Neapel; sein bester Freund
reist auch mit, und der wäre gerade dein Fall! Ja, heraus aus dieser
Spelunke, aus diesem Grab, und genießen wir unsere Jugend, wie es allen
Frauen zukommt!« – Sie hätte gar nicht soviel Worte zu machen brauchen,
denn die andere war von leichtem Kaliber und erklärte sich sofort
bereit. Sowie sie sich darüber einig waren, warfen sie beide
gleichzeitig ihre Glasstengel gegen die Wand; um aber den Lärm zu
verdecken, den das machte, schrien sie aus Leibeskräften: Katz! Katz!
Katz!, als ob die Katzen ihre Nachttöpfe und was sonst noch an Geschirr
da war, zerbrochen hätten. Dann sprangen sie aus dem Bett, packten ihre
besten Sachen zusammen und verließen die Kammer. -
Aretino
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