esicht,
widerliches
Die Irren haben solche Gesichter mit so einem wütenden Orang-Utan-Blick
gesehen, und sie haben sie manchmal gemalt. Die christlichen Mystiker haben
von diesen fürchterlich häßlichen Gesichtern gesprochen, die von einer
solchen Bosheit ad hominem sind, daß sie jeden Mut wegblasen. Sobald
ich in Schwierigkeiten bin, kommt es, das abstoßende Gesicht, das ich wohl
schon dreißig- oder vierzigmal gesehen habe, von dem ich mich sofort abwende,
fortstürze, mir Wasser über Hände und Stirn zu gießen, der gräßliche, grimassierende
Kopf, der mit Wonne mein gehetztes Menschendenken verfolgt. Nicht Gott,
sondern der Dämon sieht dann den Menschen, er ist nun das Gewissen des
Menschen, ein Gewissen, das übrigens wie das andere Gewissen sich entrüstet,
aber über das Gute, über die Anstrengung, über das Ideal, und dieses Gesicht
haben die reinen Schauenden gewiß um so übertriebener in seiner Bosheit
erblickt, je weiter ihr erstes »Ich« zur Heiligkeit gelangt war. -
Henri Michaux, Turbulenz im Unendlichen. Die Wirkungen des Meskalins. Frankfurt am Main 1971
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