Man will die mannsüchtige Talestris im Bette sehen
Neugierig bin ich nicht, doch dieses möchte ich Von Herzen
gerne sehn, wie die Talestris sich In ihrem Bette stellt,
wenn ihr die Lüste kommen, Und ein verborgen Feur das Herze
eingenommen; Ich glaube, ihr Gesicht wird dann mit Rosen
blühn, Die Lippen werden sich mit Scharlach überziehn. Der
zarte Busen wird steif in die Höhe schwellen, Und so ein
Schwanen-Bett der süßen Lust vorstellen. Die angenehme Schoß
wird denn voll Feuer sein Indem daselbsten zieht Cupido
aus und ein. Die Flammen werden da als wie ein Hecla brennen, Daran
ein lüstern Sinn sich wird erwärmen können. In diesen Stande
wollt ich wohl Talestris sehn, Ich wett, sie ist alsdann
noch tausendmahl so schön, Als wie sie sonsten ist, wenn
sich die Lilie leget Um ihre schöne Wang und Silber-Früchte
träget. Doch wozu dient der Wunsch? da es doch nicht geschicht, Talestris
sehe ich in ihrem Bette nicht, Wer in den schönen Port sein
Liebes-Schiff will lenken, Der muss zum Anker-Gold viel
Louis d'Oren schenken.
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