ährmann Tschibu ist groß, schwarz wie die Nacht, weder alt noch jung. Niemandem ist es je gelungen, sein Gesicht zu erkennen; manche sagen, er habe die Augen im Hinterkopf, andere, er bedecke sein Antlitz beim Anblick menschlicher Geschöpfe mit einem weißen Tuch.
Schweigend erscheint er in seinem Boot, legt am verlassenen Ufer an, verschwindet
im Busch auf der Suche nach den Toten. Ehe die Nacht sinkt, ist er zurück, und
die Verstorbenen setzen sich zwei zu zwei in die große Piroge, tauchen die Ruder
ein. Er steht aufrecht am Bug mit einer langen Stange, die er ab und an ins
Wasser stößt, um den Kurs zu halten. Dann entschwinden sie den Fluß hinab nach
Süden, vom Dunkel verschluckt. - Dino Buzzati, Das Haus mit den sieben Stockwerken.
Berlin u. Frankfurt am Main 1986
Fährmann (2)
- Michelangelo
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