hrerbietung
Der Junge, ein Schüler, fuhr in der Landkutsche in die Auvergne,
wo er herstammte, um dort seine Ferien zu verbringen. Der Herr Prinz, gerade
angekommen, wurde seiner ansichtig. Er rief ihn zu sich und fragte, in welchem
Kolleg er sei und in welcher Klasse, und führte ihn dabei unvermerkt in das
Zimmer, in dem man den Tisch für ihn gedeckt hatte. Sie waren kaum eingetreten,
als alle Bedienten sich zurückzogen. Das war ihre Aufgabe. Er befragte den Jungen
weiter und erkundigte sich, ob er nicht ein paar Kameraden im Kolleg habe, daß
man immer einen haben müsse, um sich gegenseitig zu kitzeln, und dabei steckte
er ihm die Hand in die Hose und meinte: «Ihr
versteht Euch wohl darauf, die Sackpfeife zu spielen» -er mochte höchstens fünfzehn
Jahre alt sein. Er greift nach dem Schwengel des Schülers und sagt, da er ihn
nicht im Stande findet: «Wie, Ihr seid ja gar nicht in Hitze.» - «Herr», antwortet
ihm jene Unschuld, «es ist die Ehrerbietung, die mich daran hindert.» - «Ich
bin schon 'heiß», gab der Biedermann zurück, ließ sich seinen Schwengel anpacken
und lehrte jenen Novizen, mit der linken Hand zu wichsen und die Nieren mit
der rechten zu reiben. Wie sie in solch hübscher Positur sich befanden, kam
ich weiß nicht was für ein Schatzmeister und klopfte an die Tür. Er war hinter
dem Herrn Prinzen hergecilt, um ihn irgendein Papier von Wichtigkeit unterschreiben
zu lassen. Da war er also gezwungen, innezuhalten, während er sich vielleicht
im höchsten Kitzel befand. Das brachte ihn so in Wut, daß er jenen Mann behandelte
wie einen Lumpen und ihn ohne das Gewünschte mit den Worten wegschickte: «Seht
zu, Eure Zeit für die Unterzeichnung von Papieren besser zu wählen.» - (tal)
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