iversität (erotische) Nicht genug damit, daß Nero mit freigeborenen Knaben und mit verheirateten Frauen unsittlich verkehrte, er vergewaltigte sogar eine Vestalin, namens Rubrla. Es hätte nicht viel gefehlt, so hätte er die Freigelassene Akte in aller Form geheiratet. Er hatte bereits Männer konsularischen Ranges angestiftet, ihre angebliche Abstammung aus königlichem Geschlecht zu beschwören3.
Den jungen Sporus ließ er entmannen und suchte ihn auf alle Weise zu einem Wesen weiblichen Geschlechts zu machen. Er befahl, ihn mit Mitgift und rotem Brautschleier nach feierlicher Vollziehung der Heiratszeremonien unter prächtig aufgezogenen Feierlichkeiten in seinen Palast zu führen1. Er behandelte ihn ganz wie seine Gemahlin. Es existiert darüber noch heute ein recht guter Witz: „Es wäre ein Glück für die Menschheit gewesen, wenn Neros Vatei Domitius eine solche Gemahlin gehabt hätte." Diesen Sporus kleidete er in die Tracht der Kaiserinnen, ließ ihn in einer Sänfte tragen und führte ihn auf den Gerichtstagen und Märkten von Griechenland und später auch in Rom bei den Sigillarien" als Begleiter mit sich umher und pflegte ihn immer wieder zärtlich zu küssen.
Dies ist durchaus glaublich. Denn kein Mensch hat daran gezweifelt, daß er
selbst nach dem geschlechtlichen Umgang mit seiner Mutter lüstern gewesen. Nur
durch ihre Feinde, die fürchteten, daß das maßlos heftige und herrschsüchtige
Weib aus solchem Verhältnis einen übermächtigen Einfluß gewinnen möchte, sei
er davon abgeschreckt worden. Jedenfalls ist es Tatsache, daß er eine Dirne,
die Agrippina überaus ähnlich gesehen haben soll, unter seine Beischläferinnen
aufnahm. Auch behauptet man, daß in früherer Zeit, sooft er sich mit seiner
Mutter in einundderselben Sänfte tragen ließ, die Spuren seines unzüchtigen
Verkehrs mit ihr sich durch die Flecken seiner Kleider verraten hätten. 29.
Seinen eigenen Leib gab Nero in dem Maße preis, daß er, nachdem fast kein Teil
desselben unbefleckt geblieben war, sich hierfür sogar eine Art Spiel ausdachte.
Es bestand darin, daß er in das Fell eines wilden Tieres genäht aus einem Käfig
herausgelassen wurde und in diesem Aufzug auf die Schamteile der an den Pfahl
gebundenen Männer und Frauen losstürzte. Nach Befriedigung seiner wilden Begier
ließ er sich endlich von seinem Freigelassenen Doryphorus „zur Strecke bringen".
Ihn nahm er seinerseits zum Mann, wie er Sporus zur Frau genommen hatte, wobei
er auch die Töne und Aufschreie der vergewaltigten Jungfrauen nachahmte.
- (
sue
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