odenkontakt   Montezuma, der Kaiser von Mexiko, hat niemals den Fuß auf den Boden gesetzt. Er wurde stets auf den Schultern der Edelleute getragen, und wenn er irgendwo abstieg, legten sie reiche Teppiche, auf denen er gehen mußte . . . Innerhalb seines Palastes schritt der König von Persien auf Teppichen, auf denen kein anderer gehen durfte. Außerhalb wurde er niemals zu Fuß gesehen, sondern nur in einem Wagen oder zu Pferde . . . Früher durften weder die Könige von Uganda noch ihre Mütter noch ihre Frauen außerhalb der weiten Anlagen, in denen sie lebten, zu Fuß gehen. Wenn sie hinausgingen, wurden sie auf den Schultern der Männer des Büffelklans getragen, von denen immer mehrere diese königlichen Persönlichkeiten auf Reisen begleiteten und sich abwechselten, die Last zu tragen. Der König saß rittlings auf den Schultern seines Trägers. Seine Füße steckten unter den Armen des Mannes. Wenn einer dieser königlichen Träger müde wurde, hob er den König auf die Schultern eines zweiten Mannes, ohne daß die königlichen Füße den Boden berührten.  - James George Frazer, nach: Joseph Campbell, Der Heros in tausend Gestalten.  Frankfurt am Main 1978 (st 424, zuerst 1949)
 
 

Boden Berührung

 

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