Axtstiel   »Daß Mr. John hinter ihm her war, hörte ich zum erstenmal, nachdem er den Adler erledigt hatte. Warum hat er ihn getötet? Wie ich Richard kenne, weil er ihm beim Eingehen zuschauen wollte. Na ja, und dann gab es da diese beiden Jungens mit der Schnapsbrennerei. Es hieß, sie hätten Zuckerrohrabfälle verwendet. Aber das konnte nicht stimmen, denn ich weiß, daß der Richter bei ihrer ersten Verhandlung gesagt hat, daß es gegen das Gesetz sein müßte, jemanden zu verhaften, der so guten Whiskey brauen kann wie sie. Beim zweitenmal wurden sie dann nach Ohio geschickt, weil unser Richard gegen sie ausgesagt und vor Gericht einen Eid geschworen hat.

Dasselbe passierte dann auch meinem Jungen, vor demselben Gericht. Mein Junge hatte schon einmal gesessen. Jawohl, er hat >Gras< von den Krabbenbooten gekauft und es an Studenten weiterverkauft, aber selber hat er das Zeug kein einziges Mal geraucht. Da kam also Richard und verpfiff ihn und noch ein paar andere an Mr. John - Gott allein weiß warum - und mein Junge sitz t j etzt für fünfunddreißig Jahre.«

»Was wollen Sie mit Richard machen?« fragte La Brava.

»Was ich mit ihm machen will?« fragte Miney. »Ich möchte ihm am liebsten eine Dreißig-null-sechs reinjagen und zwar genau hier.« Miney deutete sich mit einem Finger, der wie ein Stück rauhe Rinde aussah, auf die Nasenwurzel. »Aber ich werde was anderes machen. Ich werde ihn in meine dreckige Plane einwickeln, hinten auf meinen Lieferwagen laden und heimbringen. Wir werden gerecht mit ihm sein. Vielleicht sperren wir ihn fünfunddreißig Jahre lang in einen Rübenkeller ein - wie wäre das? Lassen ihn wieder raus, wenn Buster auch rauskommt.«    - Elmore Leonard, La Brava. München 1991

 

Axt

 

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