usgangspunkt Nie wird man wissen, wie das erzählt werden muß, ob in der ersten Person oder in der zweiten, indem man sich der dritten Person des Plurals bedient oder fortwährend Formen erfindet, die sich dann als nicht brauchbar erweisen. Wenn man sagen könnte: ich sahen den Mond aufgehen, oder: uns schmerzt der Grund meiner Augen, und vor allem so: du, die blonde Frau, waren die Wolken, die immer noch vor meinen, deinen, seinen, unseren, euren, ihren Gesichtern dahineilen. Verflixt!
Wenn man doch, da es einmal erzählt werden muß, an der Ecke ein Glas Bier
trinken gehen könnte und die Maschine allein weiterschriebe (weil ich mit der
Maschine schreibe) — es wäre ideal. Und das ist keine Redensart. Ideal, jawohl,
weil die Öffnung hier, von der erzählt werden muß, auch eine Maschine ist (anderer
Art, eine Contax 1.1.2) und eine Maschine von einer anderen Maschine möglicherweise
mehr weiß als ich, du, sie — die blonde Frau — und die Wolken. Aber von einem
Narren habe ich nur das Glück und ich weiß, daß, wenn ich gehe, diese Remington
wie versteinert auf dem Tisch stehen wird, mit diesem Anschein doppelter Ruhe,
den die beweglichen Dinge haben, wenn sie sich nicht bewegen. Also muß ich schreiben.
Einer von uns allen muß schreiben, wofern das erzählt werden soll. Besser, derjenige
bin ich, der ich tot bin, der ich weniger am Hals habe als die andern; ich,
der ich weiter nichts sehe als die Wolken und ungestört denken kann, ungestört
schreiben (da zieht wieder eine vorbei, mit einem grauen Rand), und ungestört
mich erinnern, ich, der ich tot bin (und lebendig, ich will niemanden täuschen,
das wird man zu gegebener Zeit schon sehen, denn ich muß ja irgendwie loslegen,
und ich habe an diesem Punkt begonnen, dem weiter oben, dem Ausgangspunkt, der
schließlich der beste aller Punkte ist, wenn man etwas erzählen will). -
Julio Cortázar, Südliche Autobahn. Die Erzählungen Band 2. Frankfurt am
Main 1998
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