DER GALGEN
Horch! ist's eine nächtige Windsbraut, die winselt, oder hat der Gehenkte am Galgen geächzt?
Ist es ein zirpendes Heimchen, das sich im Moos und im kargen Efeu verbirgt, womit sich das Holzgerüst mitleidig den Fuß bekleidet?
Ist's eine Schnake auf Jagd, die das Horn bläst um die Ohren, die taub sind für das Halali der Jagd?
Ist es ein Schröter, der auf seinem schwankenden Flug von diesem kahlen Schädel ein blutiges Haar zwackt?
Oder ist's eine Spinne, die eine halbe Elle Musselin als Tuch für diesen erdrosselten Hals wirkt?
Es ist die Glocke, die an die Mauern einer Stadt unterm Horizont schlägt,
und das Gerippe eines Gehenkten, das die untergehende Sonne rötet. - Aloysius Bertrand, Gaspard
de la Nuit. Frankfurt am Main 1978 (zuerst 1842)
Ächzen (2)
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