AGEL,
m., schwanz u. ä. das wort ist in einiger verschiedenheit
des sinnes von alters her über die meisten germanischen sprachen verbreitet;
gothisch als neutrum tagl einzelnes haar, altnord. tagl pferdeschwanz, schwedisch
tagel pferdehaar der mähne und des schweifes, norwegisch tagl pferdehaar; ags.
tägl schwanz, engl. tail; ahd. zagal schwanz, plur. zagela, mhd. zagel, plur.
zagele und zegel; im altniederdeutschen fehlt auffallenderweise das wort, im
mittelniederdeutschen wird es in der form tzagel und sagel aus dem hochdeutschen
entlehnt, vgl. SCHILLER-LÜBBEN 4, 10; cauda saghel vel stert DIEF. 108a; cauda
stert, saghel nov. glossar. 61a, doch ist später in mundartlichen nd. wörterbüchern
ein tagel als geflochtener prügel von riemen oder stricken oder ende vom strick
zum prügeln aufgeführt RICHEY 303; brem. wb. 5, 4; DÄHNERT 483a; SCHÜTZE 4,
243 und FRISCHBIER preusz. wörterb. 2, 390b kennen nd. tagel neben seiner eigentlichen
bedeutung schwanz als getrocknete ochsenruthe zum prügeln. -
Grimmsches
Wörterbuch