Komm, Schatz; komm, Katz; laß das
Wimmern! Nein, das darf dich nicht bekümmern, ob ich auch „treu“ bin; rück nur
her! Komm: ich hab ein Dutzend Seelen, wer kann all die Kammern zählen, sechse stehen grade leer.
Sieh nicht auf den Ring an meinem
Finger; hoh, mein Kind, ich bin viel jünger als mein narbiges Gesicht. Weißt du, die Runzeln und die Hiebe thun erst die Würze zu Ehre und
Liebe! Ja, mein süßer Bösewicht:
Viel geliebt, noch mehr getrunken, manchmal fast im Strom versunken, heida wie der Schläger pfiff! Soll das Leben dir was nützen, lerne auch dein Blut versprützen: nicht gezuckt! los! blick und triff!
Hast ja auch schon – Blut verspritzt, oft ... ah! wie dein Auge blitzt: zürnst wol gar dem frechen Buben? Was denn: Thränen? o nicht doch!
oh! Herzchen, so’was lernt man so in der Luft der Ehestuben!
Komm: sei gut, Kind! Gieb mir die
Hand! Hast mich ja lieb, Kind – und hast
Verstand: nein, ich will dich nicht verführen. Aber gelt, du wärst gern Braut? Hier das Venushalsband deiner Haut läßt verhaltene Wünsche spüren!
Sieh mich doch an, du: bin kein
Dieb! habe das Halsband nur so lieb und deine dunkeln Augenringe Sieh doch: mein Blick ist ein zündender
Pfeil, und meine Stimme ein sausendes
Seil: komm, durch Höllen und Himmel soll’s
dich schwingen!
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