und
D'Aigurande kaufte runde Möbel, hinten
ausgehöhlt, kreisförmige Konsolen, bogenförmige Vorhangstangen,
halbmondartig geschnittene Teppiche, eine ganz auf Bestellung
verfertigte Einrichtung. Er gab doppelt so viel aus als andere,
und als seiner Frau das Geld für ihre Kleider ausging und sie
der Rotunde überdrüssig wurde und eine viereckige, billigere
Wohnung beziehen wollte, paßte kein einziges Möbelstück mehr.
Allmählich wurde dieses hinderliche Mobiliar die Quelle unaufhörlichen
Ärgers; durch das Zusammenleben hatte das harmonische Verhältnis
ohnedies gelitten und ging von Woche zu Woche mehr in Scherben;
sie gerieten aneinander und warfen sich gegenseitig vor, nicht
mehr länger in diesem Salon wohnen zu können, wo die Möbel trotz
ihrer Stützen wackelten, sobald man sie nur streifte, und die
Sofas und Konsolen die Wände nicht berührten. Geld für Reparaturen,
die übrigens fast unmöglich waren, fehlte. Alles gab Anlaß zu
Streitereien und Ärger: die Schubladen, die nicht aufgingen,
bis zu den Betrügereien des Dienstmädchens, das die durch die
Zänkereien verursachte Unaufmerksamkeit ausnützte, um die Kasse
zu brandschatzen; kurz, ihr Leben wurde unerträglich. Er vergnügte
sich außerhalb des Hauses, sie suchte in den Ausflüchten des
Ehebruchs ihr trübes, leeres Leben zu vergessen. Dann kündigten
sie im Einverständnis miteinander die Wohnung und beantragten
die Scheidung. - Joris-Karl Huysmans, Gegen den Strich. Berlin
u.a. 1972 (zuerst 1884)
Rund
(2) Unser
Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln
kann. - Francis Picabia, nach:
Aisthesis. Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen
Ästhetik. Hg. Karlheinz Barck u.a. Leipzig 1991
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