unktesammler
Am frühen Abend des 15. April 2019 wurde ein deutscher Wirtschaftsprofessor mit
Seemannsbart im Fernsehen
über die Bedenkenlosigkeit befragt, nit denen die Chinesen private Daten, etwa
beim Kaufen und Bezahlen (Bargeld ist passé) dem unkontrollierten Zugriff von
Staat und Wirtschaft überlassen. Er komme gerade aus Asien, erzählte der Professor,
es sei das eine andere Mentalität, wie beim Karma bekomme man Punkte gutgeschrieben
oder abgezogen, am Ende werde dann abgerechnet, - die Ökonomie versteht auch
die Metaphysik. Gemeint hat er wohl das neue chinesische Xi-Book (auch
social scoring oder social credit genannt, eine staatlich kontrollierte Facebook-Variante).
Daß
er Facebook und China da etwas zu voreilig mit Indien (Karma ist wohl eher eine hinduistisch-buddhistische
Vorstellung) vereint, zeigt, daß der ökonomische Blick auch sehr unterschiedliche
Kulturen durchdringen kann. Mit "political-correctness"-orientierter-Kritik
hat die strikt ökonomische Sicht der asiatischen Dinge die Zuschauer jedenfalls nicht überrascht.
- (cel)
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