emuren
Wilde Tiere, doch nicht blutdürstigen Tieren vergleichbar,
ähnlich und doch
auch nicht wie Menschen gestaltet, aus manchen
Gliedern verschieden gemischt,
sie eilten da zahlreich, wie Schafe
aus den Ställen hinter dem Hirten in
Menge dahinziehn.
Solche Geschöpfe ließ, gefügt aus verschiedenen Gliedern,
aus dem Urschlamm einst die Erde selber entsprossen,
als sie von dunstiger
Luft noch nicht gepreßt und verdichtet und
noch nicht so sehr von den sengenden
Strahlen der Sonne ihrer Feuchte beraubt. [...]
Solche Gebilde gar seltsam folgten der Kirke. - Apollonios
Rhodos, Argonautika. nach: Franz Fühmann, Kirke und Odysseus, Ein Ballett. In
(fue)
Lemuren (2) Die Lemuren sind im Kirke-Reich Wesen der gröbsten, ausschließlich mechanischen Arbeit, und sie scheinen für diese Arbeit ebenso bestimmt wie von ihr gezeichnet. Sie sind ungeschlacht, plump, massig, gehen täppisch weit vornübergebeugt, manche auch auf allen vieren. Ihr Gang verwehrt ihnen den Blick in den Himmel, ja selbst in des Anderen Gesicht. Ihre täppische, aus der Bewegung wachsende Tätigkeit ist: etwas vor sich herwälzen, -rollen, etwas vorwärtsschieben, am Boden schleifen, die Erde aufwühlen, scharren und zerren. Die schlenkernden Arme berühren fast den Boden. Sie sind eher ledrig-glatthäutig als behaart. Sie sind unfähig, nach oben zu greifen; ein etwas höher postierter Aufseher, wenn nur seine Beine vor einem Zugriff geschützt sind, kann sie beherrschen. Sie sind ungesellig, treten vereinzelt auf, müssen zu gemeinsamer Arbeitsleistung angehalten werden.
Sie sind ungeschlechtlich; ihre Geschlechtszugehörigkeit ist, zumindest vom
äußeren Anblick her, nicht auszumachen; es können Männer, es können aber auch
Frauen gröbster Arbeitsprägung sein. - Franz Fühmann, Kirke
und Odysseus, Ein Ballett. In
(fue)
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