nvestition Karl
Valentin war vom Medium Stummfilm begeistert,
schon 1913 richtete er sich ein eigenes Filmstudio ein, der Bericht in
seiner Autobiografie liest sich freilich wie ein echter
Valentin-Sketch: "Die Münchner haben es wahrscheinlich längst
vergessen, dass ich in ihren Mauern der erste Filmunternehmer Bayerns
war. Ich ließ mir aus Frankfurt die soeben neu erfundenen
Jupiter-Scheinwerfer kommen, fünf Stück an der Zahl. Sie kosteten ein
paar tausend Mark. All mein sauer erspartes Geld steckte ich hinein,
um ein Film-Großindustrieller zu werden. Aber nach sechs Monaten war
ich schon rettungslos verkracht." Es blieb nicht das letzte
Finanzdesaster in Valentins Karriere als Medienavantgardist. In den
frühen 30er-Jahren kratzte er erneut sein ganzes Geld - und vor allem
das Geld Liesl Karlstadts - zusammen, um ein gesamtkunstwerkhaftes
Panoptikum zu errichten, ein multimedial aufgerüstetes Museum seiner
irrwitzigsten Einfälle. Allein, das Publikum blieb aus, das Panoptikum
musste schließen, und Karlstadt unternahm, aus mehr als einem Grund
kräftemäßig am Ende, einen Selbstmordversuch. - Ekkehard Knörer,
taz
vom 20. Juli 2007
Investition (2)
|
||
|
||