yänenschwein
Mein Bernhardinergeschöpf lag tot auf dem Boden, und bei seiner
Leiche kauerte das Hyänenschwein, riß mit mißgestalteten Klauen an dem zitternden
Fleisch und nagte daran und knurrte vor Vergnügen. Als ich herankam, hob das
Ungeheuer die flackernden Augen zu mir auf, seine Lippen traten bebend von den
blutbefleckten Zähnen zurück, und es knurrte drohend. Es fürchtete sich nicht,
noch schämte es sich; die letzte Spur menschlicher Beimischung war verschwunden.
Ich ging noch einen Schritt weiter, blieb stehen und zog meinen Revolver.
Die Bestie machte keine Anstalten zum Rückzug. Aber sie legte die Ohren zurück,
ihr Haar sträubte sich, und der Leib krümmte sich zusammen. Ich zielte zwischen
die Augen und feuerte. Im selben Moment sprang das Ungeheuer auf mich los, und
ich wurde wie ein Kegel umgeworfen. Es griff mit seinen verkrüppelten Klauen
nach mir und schlug mich ins Gesicht. Sein Sprung trug es über mich weg. Ich
fiel unter seinem Hinterleib, aber zum Glück hatte ich es getroffen, und es
war im Sprung verendet. Ich kroch unter der unsauberen Last hervor, stand zitternd
auf und starrte die zuckende Leiche an. - Herbert George Wells, Die Insel des Dr. Moreau.
München 2009 (zuerst 1896)
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