aus,
leeres »Also dann...« sagte er in das stumme Wohnzimmer hinein. Was
jetzt? Nichts, außer diesem seltsamen Gefühl, das ein Kind beschleicht, wenn
es allein im Haus ist. Ein bißchen beängstigend, aber vor allem aufregend. Es
ist niemand da, der »Nicht anfassen« sagt, aber auch niemand, der die gruseligen
Schatten aus den Ecken verscheucht. Man ist ganz kribbelig angesichts all der
lockenden Möglichkeiten; da sind Erwachsenengeheimnisse zu entdecken, verschlossene
Schubladen zu Öffnen, verstohlene Blicke auf fremde Briefe zu werfen. Kein fremdes
Land, kein ferner Planet birgt so viele Geheimnisse wie ein unbeaufsichtigtes
Haus, noch dazu eines, in dem ein Mord geschehen ist. Aber ein Tatort,
an dem es von Ermittlern und Kriminaltechnikern wimmelt, strahlt nichts von
diesem Zauber aus. Man muß allein sein und ganz still, um ein Haus zum Sprechen
zu bringen.
- Magdalen Nabb, Nachtblüten. Zürich 2002
Haus, leeres (2)
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