esäßtasche «Brauchst du die Hosen auch, ich meine, was von ihnen nocl übrig ist?» erkundigte sich der Pathologe.
Morse schüttelte den Kopf. «Aber du kannst mal nachsehen, ob er was in den Taschen gehabt hat.»
Der Pathologe fuhr beherzt mit der Hand in die rechte und in die linke Hosentasche, doch kam er bei beiden unten mit den Fingern wieder heraus. Bedauernd schüttelte er den Kopf. Morse fühlte, wie Übelkeit in ihm aufstieg.
«Vielleicht in seiner Gesäßtasche?» fragte er mit schwacher Stimme.
«O ja!» Der Pathologe hielt triumphierend ein mehrfach gefaltetes Stück Papier in die Höhe. «Siehst du jetzt, wie richtig mein Vorschlag war, daß wir ihn uns an Ort und Stelle beide gemeinsam noch mal ansehen sollten?» Er reichte Morse das durchweichte Papier.
«Das hättest du später alleine auch gefunden», sagte Morse mürrisch.
«So, meinst du? Wer von uns beiden ist denn hier der Kriminalist? Ich werde
nur dafür bezahlt, mir Leichen anzusehen - und nicht, um aus irgendwelchen Hosentaschen
Papierbrei zutage zu fördern. Ich hätte diese Hose, ohne einen Blick an sie
zu verschwenden, ans Obdachlosenhilfswerk gegeben. Obwohl, wenn ich es mir recht
überlege, wären in Anbetracht ihrer relativen Kürze die Pfadfinder wohl die
geeigneteren Empfänger gewesen.» - Colin
Dexter, Das Rätsel der dritten Meile. Reinbek bei Hamburg 1988
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