eranie  Das bescheuerte Volk, das vor uns da gewohnt hatte, hinterließ uns eine sinnreiche Einrichtung im Schlafzimmer - sie  hatten um das ganze Bett herum Regale gebaut, aut denen «nzählige Töpfe mit Geranien standen. Wenn wir fickten, wackelte das Bett, und dann fing der ganze Apparat an zu wackeln, es klang wie ferner Donner, wenn die Blumentöpfe auf den Regalen tanzten, und ich hörte mittendrin auf. »Nein NEIN, MACH WEITER, AHH, MACH WEITER!« Und ich raffte mich auf, versuchte meinen Rhythmus wiederzufinden, und dann kam der ganze Laden auf mich herunter, die Geranien fielen mir auf den Arsch und auf den Kopf, und auf den Rücken und die Beine, und sie schrie und lachte in ihrem Delirium und KAM.

Die Blumentöpfe hatten es ihr wirklich angetan. »Ich werd diese ganze Scheiße von der Wand reißen!« sagte ich ständig; aber sie hatte so eine nette Art, mich davon abzubringen, daß ich die Dinger immer wieder aufstellte, und alles blieb beim alten.

Dann kaufte sie eines Tages einen kleinen schwarzen Hund, der einen Dachschaden hatte, und nannte ihn Bruegel. Nach ein paar Tagen verlor sie das Interesse an ihm. Sie trat ihm in die Rippen, wenn er ihr in den Weg kam, und raunzte ihn an: »Hau ab, Scheißviech!« Die einzige Freude, die der Hund hatte, waren unsere abendlichen Kämpfe, wenn ich im Suff mit ihm auf dem Fußboden herumrollte. - Charles Bukowski, Aufzeichnungen eines Außenseiters. Frankfurt am Main 1973 (zuerst ca. 1970)

 

Blume

 

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