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Im frühen 18. Jahrhundert kleideten sich die meisten Landratten in lange Röcke
und Westen über Kniehosen und Strümpfen. Seeleute hingegen trugen kurze blaue
Jacken, karierte Hemden und lange Leinenhosen, dazu häufig rote Westen und ein
Tuch um den Hals.
Die meisten Piraten bevorzugten Varianten dieser traditionellen Kleidung,
denn sie war strapazierfähig und bequem. Allerdings ergänzten sie manche durch
ausgefallene Kleidungsstücke, die sie auf gekaperten Schiffen erbeutet oder
sich aus gestohlenen Stoffen wie Seide und Samt selber genäht hatten. Kit Oloard
trug eine »Hose und Jacke aus schwarzem Samt, karmesinrote Strümpfe aus Seide,
einen schwarzen Filzhut und mit schwarzer Seide bestickte Hemdkragen«. John
Stow berichtete von zwei Piraten, die vor der Hinrichtung
ihre elegante Garderobe verschenkten, darunter Breecheshosen aus rotem Taft,
Samtwämse mit goldenen Knöpfen und Samthemden mit goldenen Litzen. Piratenkapitäne
übernahmen offenbar die Mode der Kriegs- und Handelskapitäne, die sich in dieser
Epoche wie englische Gentlemen kleideten. Bartholomew Roberts trug bei seinem
letzten Seegefecht 1722 angeblich »eine Weste und Hose aus kräftig rotem Damast,
im Hut eine rote Feder und um den Hals eine goldene Kette, an der ein Diamantkreuz
baumelte«. -
David Cordingly, Unter Schwarzer Flagge. München 2001 (dtv 30817, zuerst
1995)
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