riedensschluß
Hasan-i Sabbah schickte Gesandte zu Sandschar, um Frieden zu schließen, aber
seine Bedingungen wurden nicht akzeptiert. Daraufhin setzte er alle denkbaren
Listen ein, um die Höflinge des Sultans zu bestechen und so eine gewisse Sicherheit
zu erlangen. Einen der Eunuchen kaufte er mit einer großen Summe Geldes und
sandte ihm einen Dolch, der eines Nachts neben dem Bett des Sultans im Boden
stak, während dieser in trunkenem Schlafe lag. Als
er erwachte und den Dolch sah, erfaßte ihn panischer Schrecken; da er den Schuldigen
aber nicht kannte, befahl er die Sache geheimzuhalten. Nun sandte Hasan ihm
einen Boten mit der folgenden Botschaft: ›Wäre ich dem Sultan nicht wohlgesinnt,
so hätte jener Dolch statt im harten Boden in seiner weichen Brust gesteckt.‹
Der Sultan wurde von Furcht ergriffen und war nun geneigt, mit ihm Frieden zu
schließen. Er enthielt sich während seiner weiteren Regierungszeit aller Angriffe
auf die Ismailiten, und deren Sache gedieh. Er gestand ihnen aus dem Steueraufkommen
in der Region von Qumisch eine Rente von 3000 Dinaren zu und erlaubte ihnen,
von Reisenden, die Girdkuh passierten, einen kleinen Zoll zu erheben. Dieser
Brauch hat sich bis heute erhalten.
- Dschuweini, nach: Bernard Lewis, Die Assassinen. Zur Tradition
des religiösen Mordes im radikalen Islam. (Die Andere Bibliothek 59, 1989,
zuerst 1967)
![]() ![]() |
||
![]() |
||
![]() |
![]() |
|
![]() |
||
![]() ![]() ![]() |
||
![]() ![]() |
![]() ![]() |