lick, unschuldiger   «Zuerst geb ich ihm paar übers Maul», dachte der Oberleutnant, «dann zerschlag ich ihm die Nase und reiß ihm die Ohren ab, und das Weitere wird sich schon finden.»

Und ihm gegenüber blickten ihn aufrichtig und gutherzig die beiden gutmütigen, unschuldigen Augen Schwejks an, der die Stille vor dem Sturm mit den Worten zu unterbrechen wagte: «Melde gehorsamst, Herr Oberlajtnant, Sie sind um die Katze gekommen. Sie hat die Schuhkrem aufgefressen und hat sich unterstanden zu krepieren. Ich hab sie in den Keller geworfen, aber in den nebenan. So eine brave und hübsche Angorakatze wem Sie nicht mehr finden.»

«Was soll ich mit ihm machen?» fuhr es dem Oberleutnant durch den Kopf, «er hat ja um Christi willen so einen blöden Ausdruck.» Und die gutherzigen, unschuldigen Augen erstrahlten unerschütterlich in Weichheit und Sanftmut, zu der sich der Ausdruck eines völligen seelischen Gleichgewichtes gesellte, als wäre alles in Ordnung und nichts geschehen, und als ob es, auch wenn etwas geschehen wäre, doch nur in Ordnung sei, daß überhaupt etwas geschah.  - Jaroslav Hašek, Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk. Reinbek bei 1969 (zuerst 1920 - 1923)

 

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