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verderbter Die Neugierde ließ mich nicht ruhn. Und wahrhaftig:
Wär' sie nicht gewesen, so hätt' ich sogleich das Weite gesucht, denn
der fette, alte Ladeninhaber sah dermaßen bös aus mit seinen hängenden Backen
und dem verderbten Blick, daß man ihm leichtlich jedes Geschäft mit der Hölle
hätt' zutrauen mögen, ja sogar, daß er sie übers Ohr gehauen in all seiner Schlechtigkeit.
Solch ein Mann also war's, in dessen Laden ich stand. Aber das Übelste an ihm
waren die Augen: sie waren so starr, so apathisch, daß man hätt' schwören mögen,
ihr Besitzer liege im Opiumrausch oder sei tot. Wie Eidechsen an einer Mauer,
so reglos dösten sie hin, doch plötzlich flammten sie auf und verrieten ein
Ausmaß von Arglist und Schläue, wie man's noch eben zuvor dem verschlafenen,
alten Sünder nie und nimmer zugetraut hätte. Und der Zweck dieses Ladens, die
Art der Geschäfte, die man betrieb im Bureau Universel d'Echange de Maux? Man
zahlte die zwanzig Francs, die der Alte als Eintrittsgebühr auch mir; abverlangte,
und hatte das Recht erworben, an Ort und Stelle jede Beschwer, jedes eigene
Unglück einzutauschen gegen ein anderes Unglück und andere, fremde Beschwer,
die der Alte, wie er es nannte, «vorrätig hatte». - Lord Dunsany, Das
Bureau
d'Echange de Maux. In: Ders., Das Land des
Yann. Stuttgart 1983 (Bibliothek von Babel, Hg. Jorge Luis Borges)
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