lick,
innerer
Das Erleben der ‹geheimen Seele› der sämtlichen Dinge, die wir mit
unbewaffnetem Auge, im Mikroskop oder durch das Fernrohr sehen, nenne ich den
inneren Blick>. Dieser Blick geht durch die harte Hülle, durch die äußere
<Form> zum Inneren der Dinge hindurch und läßt uns das innere ‹Pulsieren›
der Dinge mit unseren sämtlichen Sinnen aufnehmen. Und diese Aufnahme wird beim
Künstler zum Keim seiner Werke. Unbewußt. So erzittert die ‹tote› Materie. Und
noch mehr: die inneren «Stimmen» der einzelnen Dinge klingen nicht isoliert,
sondern alle zusammen — die ‹Sphärenmusik.›
- Wassily Kandinsky, nach: Walter Hess (Hg.), Dokumente
zum Verständnis der modernen Malerei. Reinbek bei Hamburg 1964 (rde 19)
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