Das Abendtuthorn Ins Tuthorn stößt die Kuh: zur Ruh Vom Käuen und vom Nagen, Hat lang genug durch Raut und Kraut Den Euter schwer getragen. Den Euter schwer, der molken-voll Fast bis zum Grunde langt Und immer mit auf Schritt und Tritt Leiblästig schwappt und schwankt. Sie stößt ins Horn mit Braus, um aus Der Weide heimzukommen, Da sie zur Melkestund gesund Des Süchtens werd entnommen, Des Soges, der so rar und klar, So linde, laue Last, Für alle, Kind und Ingesind, Ein' Trinkbarkeit befaßt. Ins Tuthorn stößt die Kuh, dazu Genötigt bis sie hören, Die gegen Abend lahm- und klamm- Gewercht nach Rüste gehren. Der Mensch will ruhn, die Kuh will ruhn; Und jedereiner tracht't Nach Sommers schwerem Werk ohn Stärk Zur segenvollen Nacht. |
- Guido Gezelle, nach
(arc)
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