wölf Zwölf ist eine göttliche Zahl, nach der auch das Himmlische eingeteilt wird.
Auf sie stützt sich die Herrschaft der himmlischen Zeichen und Geister. Zwölf
sind nämlich der Zeichen des Tierkreises, denen zwölf Engel, unterstützt durch
die Einströmungen des großen göttlichen Namens, vorgesetzt sind. In zwölf Jahren
vollendet Jupiter seinen Lauf, und der Mond durchläuft täglich zwölf Grade.
Zwölf Hauptgelenke befinden sich am menschlichen Körper, an den Händen, Ellbogen,
Schultern, Hüften, Knien und Fersen. Eine hohe Bedeutung besitzt überdies die
Zahl Zwölf bei göttlichen Mysterien. Gott erwählte sich die aus zwölf Gliedern
bestehende Familie Israel und setzte ihr zwölf Fürsten vor. Zwölf Steine wurden
mitten im Jordan aufgerichtet, und zwölf Edelsteine waren im Brustschilde des
Hohenpriesters angebracht. Zwölf Schaubrote lagen auf dem Schaubrottische; aus
ebensoviel Steinen war der Altar erbaut; das eherne Meer, welches Salomo machen
ließ, trugen zwölf Rinder; zwölf Brunnen waren in Elim; zwölf Kundschafter wurden
nach dem gelobten Lande gesandt; zwölf waren der Apostel Christi und Vorsteher
der zwölf Stämme; zwölf tausend sind der Versiegelten und Auserwählten von jedem
Geschlechte der Kinder Israel; mit zwölf Sternen ist die Himmelskönigin gekrönt;
von den sich mehrenden Broten blieben nach dem Evangelium zwölf Körbe voll Brocken
übrig; zwölf Engel stehen den zwölf Toren der heiligen Stadt vor, und mit zwölf
Steinen ist das himmlische Jerusalem geschmückt. Auch bei anderen niedrigeren
Dingen übt diese Zahl einen großen Einfluß auf deren Vermehrung aus; so gebären
der Hase und das Kaninchen, die fruchtbarsten Tiere, zwölfmal im Jahr; das Kamel
ist ebenso viele Monate trächtig, und der Pfau legt
zwölf Eier. -
(nett)
Zwölf
(2) Diese Zahl zwölf, die in Ihrer Welt vor allem
ein Dutzend Eier bedeutet, kann
ebenfalls zwölf strahlende Sonnenaufgänge bedeuten, zwölf Smaragdadern, zwölf
Büffel in Reichweite meiner Büchse, zwölf goldene Löwen, die es mir zu zähmen
gelang, indem ich eine silberne Laute schlug, oder zwölf Wege, die zu Ihrem
Palast in Chekiatchouang- am Fuße des Taihang-Gebirges führen. Und wenn Sie
noch mehr wissen wollen, Señorita, diese Zahl zwölf, die ich in eine Ecke des
Zettels gemalt habe, kann auch zwölf leidenschaftliche Küsse bedeuten oder,
wenn Ihnen das lieber ist, zwölf junge Damen wie Sie, die sich den vertraulichen
Geständnissen eines armen einsamen Jägers öffnen, der im Begriff ist, das letzte
Flugzeug seines Lebens zu besteigen, das Flugzeug, das ihn unweigerlich im Schlund
eines schwarzmähnigen Löwen landen lassen wird ... Verstehen Sie jetzt, meine
Freundin? Jede Zahl birgt eine Unmenge von Welten in sich, und jede dieser Welten
kann wiederum in weitere fünfzigtausend unterschiedliche Welten zerfallen und
so weiter. - Javier Tomeo, Der
Löwenjäger. Berlin 1988
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