wicken
Ganz aufgeblüht vom Gift ihres bösen Plans, stieg Karathis eilig
über die Felsen und fand den lieblichen Gulchenruz in einer Blätterlaube schlafend,
während die beiden Zwerge bei ihm wachten und ihre gewohnten Gebete murmelten.
Diese kleinen Herrschaften besaßen die Gabe, es zu ahnen, wenn irgendein Feind
der wahren Muselmanen sich nahte. So hatten sie auch die Ankunft der Karathis
wohl gespürt, die plötzlich ihren Lauf anhielt und zu sich sprach: «Wie reizend
er das liebe Köpfchen aufstützt! Wie sehnsuchtsblaß seine Mienen sind! Ja, dies
Kind ist das Ziel meiner Wünsche!» Die Zwerge unterbrachen dies entzückte Selbstgespräch,
stürzten sich auf die Prinzessin und zerkratzten ihr aus Leibeskräften das Gesicht.
Nerkes und Kafur jedoch übernahmen ebenso schnell die Verteidigung ihrer Herrin
und zwickten die Zwerge so arg, daß beide den Geist aufgaben. Ihr letzter Seufzer
war eine Anrufung Mahomets, er möge Rache nehmen an diesem bösen Weib und ihrem
ganzen Hause. - William Beckford, Vathek. Stuttgart 1983 (Bibliothek
von Babel, Bd. 3, Hg. J. L. Borges)
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