uviel Ein
Familienvater, welcher jahrzehntelang wegen eines
sogenannten außerordentlichen Familiensinnes gerühmt
und beliebt gewesen war und der an einem Samstagnachmittag, allerdings bei ausgesprochen
schwülem Wetter, vier von seinen sechs Kindern umgebracht
hat, verantwortete sich vor Gericht damit, daß ihm die Kinder aufeinmal zuviel gewesen
sind. -
Thomas Bernhard, Der Stimmenimitator. Frankfurt am Main 1978
Zuviel
(2) Drei Machno-Leute - Gniloschkurow und noch zwei -
hatten sich mit einer Frau geeinigt, deren Liebesdienste in Anspruch zu
nehmen. Für zwei Pfund Zucker willigte sie ein, die drei zu empfangen, doch
beim dritten konnte sie nicht mehr und taumelte durchs Zimmer. Sie floh
auf den Hof und traf hier mit Machno zusammen. Er zog ihr die Peitsche
über und spaltete ihr die Oberlippe; auch Gniloschkurow bekam sein Teil ab.
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(
babel
)
Zuviel (3)
Zuviel (4)
Zuviel (5)
Zuviel (6)
Zuviel (7) Trotz der Amtsgewalt, die den Termiten-Soldaten bei gewissen Gelegenheiten zuzustehen scheint und die sie mit den furchtbaren Waffen, über die sie verfügen, mit Leichtigkeit mißbrauchen könnten, bleiben sie nichtsdestoweniger der geheimnisvollen absoluten Macht untertan, welche die Republik regiert. Gewöhnlich bilden sie ein Fünftel der gesamten Bevölkerung. Überschreiten sie dieses Verhältnis, zum Beispiel dadurch, daß man überzählige Krieger in das Nest setzt - ein Experiment, das man in kleinen Termitennestern, den einzigen, in denen solche Beobachtungen möglich sind, gemacht hat -, so läßt die unbekannte Macht, die ziemlich genau zu zählen verstehen muß, ungefähr ebenso viele umkommen, wie man hineingebracht hat, nicht etwa weil sie Fremde sind - da man sie gezeichnet hatte, konnte man das feststellen -, sondern weil sie zuviel sind.
Sie werden nicht hingemordet wie die Drohnen; hundert Arbeiter würden nicht
mit einem einzigen dieser Ungeheuer, die nur am Hinterleib verwundbar sind,
fertig werden. Man päppelt sie einfach nicht mehr, und unfähig, selbst zu essen,
sterben sie den Hungertod. -
(maet)
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