uständigkeit   Der heilige Antonius von Padua war portugiesischer Abstammung, und als er wieder einmal unterwegs war, um seinen Glauben zu verkünden, erreichte ihn die Nachricht, sein Vater sei des Mordes angeklagt worden. Der Heilige begab sich sofort nach Portugal, trat vor die Männer des Gesetzes, die seinen Vater ins Gefängnis geworfen hatten, und sagte: »Mein Vater ist unschuldig, und ich kann es Euch beweisen.« Er ging mit ihnen auf den Friedhof, wo der Ermordete begraben lag, und sagte: »Öffnet das Grab.« Dann fragte er den Toten: »Sprich, bist du von meinem Vater ermordet worden?« Der Tote richtete sich auf und antwortete: »Nein, dein Vater ist es nicht gewesen.« Darauf sagten die Männer des Gesetzes zu dem Heiligen: »Da du ihn schon dazu gebracht hast, zu sagen, daß dein Vater nicht der Mörder ist, frage ihn doch auch, wer der Mörder ist.« Und der Heilige antwortete ihnen: »Ich wollte die Unschuld meines Vaters beweisen, Eure Aufgabe ist es, den Mörder ausfindig zu machen.« - (scia)

Zuständigkeit (2)

Zuständigkeit (3)

Zuständigkeit (4)  Es läßt sich schwer leugnen, daß die Versuche der Natur sich einem gewissen Ideal zu nähern scheinen. Dieses Ideal, das zu kennen ganz gut ist, um einige gefährliche und überflüssige Hoffnungen abzulegen, offenbart sich nirgends auf Erden so deutlich wie in den Republiken der Hautflügler und der Geradflügler. Wenn wir von den Bibern absehen, die fast ausgestorben sind und die wir kaum noch erforschen können, dann zeigen uns, allein von allen Lebewesen, deren Beobachtung uns möglich ist, die Bienen, die Ameisen und die Termiten das Bild einer von der Vernunft beherrschten Lebensform, einer politischen und wirtschaftlichen Organisation, die, von der grundlegenden Vereinigung von Mutter und Kind ausgehend, stufenweise, im Verlauf einer Entwicklung, deren Etappen wir, wie ich schon sagte, in den verschiedenen Gattungen alle wiederfinden, zu einem furchtbaren Gipfel gelangt ist, zu einer Vollkommenheit, welche, vom rein praktischen und Nützlichkeitsstandpunkt aus betrachtet - andere Maßstäbe haben wir nicht -, also vom Standpunkt der Kräfteausnutzung, der Arbeitsverteilung und der materiellen Ertragsfähigkeit, von uns noch nicht erreicht worden ist. Sie enthüllen uns auch ein recht beunruhigendes Bild von der Anima Mundi neben dem, das wir in uns selber tragen, das aber sicherlich zu subjektiv ist; und darin liegt letzten Endes der wahre Nutzen dieser entomologischen Beobachtungen, die, dieses Kerns beraubt, ziemlich kleinlich, müßig und fast kindlich erscheinen könnten. Sie sollen uns lehren, die Absichten des Universums gegen uns mit Mißtrauen zu betrachten. Wir müssen uns um so mehr vor ihnen hüten, als alles, was die Wissenschaft lehrt, uns listig dazu treibt, uns diesen Absichten, die zu entdecken sie sich schmeichelt, zu fugen. Alles, was die Wissenschaft uns sagt, wird ihr von der Natur oder dem Universum diktiert; keine andere Stimme, nichts anderes kann es sein, und das ist wenig beruhigend. Wir sind heute nur allzu bereit, nur auf sie zu hören in Dingen, die nicht zu ihrer Zuständigkeit gehören.  - (maet)

 

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